5 Fragen an Susanne Leciejewski
Künstliche Intelligenz ist längst in den Arbeitsalltag der Sozial- und Gesundheitswirtschaft eingezogen. Welche konkreten Chancen KI und Digitalisierung der Branche bieten und wie deren praxisnahe Umsetzung aussieht, wird beim Kongress der Sozialwirtschaft am 25. bis 26. November 2025 in Berlin unter dem Motto „Algorithmen mit Herz: KI im Dienst der Sozialwirtschaft“ thematisiert. Wir haben mit Susanne Leciejewski, Geschäftsführerin der SozialGestaltung, gesprochen, die den Kongress moderieren wird.

Das Leitthema des Kongresses lautet „Algorithmen mit Herz – KI im Dienst der Sozialwirtschaft” – welche Entwicklungen haben Sie dazu inspiriert, dieses Schwerpunktthema für den diesjährigen Kongress der Sozialwirtschaft zu wählen?
Wir erleben in der Sozialwirtschaft einen sehr praktischen KI-Schub: weniger Routineaufwand, bessere Datengrundlagen, schnellere Rückmeldungen in Pflegeprozessen. Unser Kongress zeigt, wie Einrichtungen diese Potenziale verantwortungsvoll nutzen – mit Nutzen-Nachweis und klaren Leitplanken und mit Herz und Haltung.
Wieso ist KI so wichtig für das Sozial- und Gesundheitswesen?
Die Aufgaben wachsen schneller als die verfügbaren Hände: Ende 2023 waren knapp 5,7 Mio. Menschen in Deutschland pflegebedürftig, und bis 2049 werden mindestens 280.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt. KI kann Routine entlasten (z. B. Dokumentation), Risiken früher anzeigen und Teams dadurch spürbar entlasten – ohne Beziehung und Professionalität zu ersetzen.
Welche Perspektiven ermöglicht KI für die Sozialwirtschaft?
Kurzfristig weniger Reibung in Prozessen, mittelfristig vorausschauende Versorgung, langfristig datenbasierte Steuerung – und das alles im Rahmen klarer Regeln. Der EU-AI-Act setzt hierfür transparente Leitplanken.
Der Kongress der SozialWirtschaft zeigt, wie diese Perspektiven nicht nur theoretisch, sondern ganz praktisch umgesetzt werden können – von der Idee bis hin zur funktionierenden Lösung.
Wie können Branchenexperten wie SozialGestaltung, SozialBank und SozialFactoring Akteure des Sozial- und Gesundheitswesens bei so zukunftsweisenden Themen wie KI unterstützen?
Als Netzwerkplattform bündeln wir Expertise aus Beratung, Finanzierung und strategischer Entwicklung. Die SozialGestaltung begleitet Organisationen konzeptionell und methodisch, die SozialBank bietet passende Finanzierungsmodelle und die SozialFactoring sorgt für Liquidität und Stabilität. Gemeinsam schaffen wir Rahmenbedingungen, in denen Innovationen nicht nur entstehen, sondern nachhaltig wirken können.
Was raten Sie Akteuren der Branche, die noch keine Erfahrung mit KI haben?
Der Einstieg muss nicht komplex sein. Wir empfehlen, mit kleinen, überschaubaren Projekten zu beginnen und sich mit erfahrenen Partnern zu vernetzen. Wichtig ist, offen zu bleiben, Mitarbeitende einzubeziehen und die ethischen Dimensionen mitzudenken. Der Kongress bietet dafür eine ideale Plattform – mit Best Practices, Diskussionen und konkreten Werkzeugen für den Alltag.